Die B28neu wurde am 01.04.2022 zwischen Tübingen-Weilheim und Rottenburg freigegeben. Verkehrsstaatsekretär Michael Theurer (FDP), Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser (CDU) eröffneten im Beisein kommunaler Vertreter die neue Bundesstraße. Der Straßenabschnitt hat gut 53 Millionen Euro gekostet und 12 Hektar Fläche wurden dafür verbraucht.
In 2015 wurden nach erfolgter Bewilligung mit einem geplanten Volumen von 27,9 Millionen Euro für die Strecke zwischen Tübingen und Rottenburg ausgeschrieben.
Gebaut wurde die B28neu, ohne die langjährigen Forderungen aus Kiebingen umzusetzen. Der „Murks“-Übergang über die B28 neu zu Festplatz, Neckar und Verbindung nach Rottenburg für Fahrradfahrer und Fußgänger wurde realisiert. Die geforderte Tieferlegung / Unterdeckelung der B28 in diesem Bereich bei Kiebingen wurde somit nicht umgesetzt.
7,1 Kilometer lang ist der Abschnitt zwischen dem südwestlichen Stadtrand von Tübingen und der Rottenburger Osttangente. Auf Grund des sehr hohen Verkehrsaufkommens bereits auf der L273 wird wohl die B28neu von Anfang an auch mit Pendlerstau zu kämpfen haben. Es wird sich nach Fertigstellung wohl zeigen, dass die 30 Jahre alte Planung wirklich komplett „Murks“ ist und den heutigen Ansprüchen in keinster Weise genügt.
Historie der letzten Jahre
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- 01.04.2022: Freigabe und somit Abschluss über eine Straße die die Region über 30 Jahre beschäftigte.
- Mai 2020: Beginn der Bauarbeiten für den Anschlussknoten Rottenburg-Ost und der Neckarbrücke in Rottenburg. Die Neubautrasse der B 28 wird über die Neckarbrücke an die bestehende Osttangente angebunden.
- April 2020: Verkehrsfreigabe der Bauphase 1. Die B 28neu kann zwischen dem Anschlussknoten Bonlanden in Tübingen-Bühl und dem Knoten Tübingen-Weilheim befahren werden.
- April 2016: Baubeginn Bauabschnitt 2
- 20.07.2015: Geld für die B28neu durchs Neckartal wurde von Berlin bewilligt – ein trauriger Tag für Kiebingen. Damals sprach man noch von einem geplanten Volumen von 27,9 Millionen Euro für die Strecke zwischen Tübingen und Rottenburg. (Nach der Ausschreibung / Kostenfortschreibung 06/2019 sind es bereits 61,1 Mio € bzw. davon 56,3 Mio. € für den Bauabschnitt 2)
- Mai 2014:Mit einer Menschenkette fordern wir Kiebinger die Tieferlegung statt Hochbrücke
- April 2014: Der Petitionsausschuss lehnt die Petition zur Tieferlegung der B28neu ab.
- 2013: Die Landesregierung Baden-Württembergs hatte für den Bund eine Prioritätenliste erstellt. Gemäß dieser Priorisierung hätte ab 2015/16 mit dem Bau der B28neu begonnen werden können. Das Bundesverkehrsministerium kürzte die Mittel für den Bundesstraßenbau.
- 2011: Mehrere Mitglieder des Verkehrsausschusses des Bundestags besuchen Kiebingen. Die geplante Überführung wird wiederholt als Murks bezeichnet.
- 2010: Petition Siegfried Kappus für die Überdeckelung
- 2008: Die Stadt Rottenburg befürwortet die Tieferlegung der B28 nördlich von Kiebingen, samt 20 Meter breiter Überdeckelung. Und die Stadt würde einen Teil der zusätzlichen Baukosten (eine Million von vier bis fünf Millionen Euro) bezahlen.
- 2007: Verkehrsfreigabe des Bauabschnitts 1(Anschluss L 371 nach Hirschau bis zum Tübinger Freibad)
- Bürgerinitiative kämpft für Tieferlegung der B28neu
- 2001: Klagen gehen die Planfeststellung
- Dezember 1999: Planfeststellung der bahnnahen Trasse von Tübingen nach Rottenburg
- 1997: Geplant, verworfen, diskutiert wird schon seit über zwanzig Jahren, die B 28-Pläne scheinen damals konkrete Gestalt anzunehmen. Und zwar zwischen Bahntrasse und Neckar an Kiebingen vorbei. Angesichts der nahe gelegenen Wohnbebauung, der Biotope und Wasserschutzgebiete sieht der damalige Ortsvorstehen Ottmar Raidt „kaum eine vernünftige Lösung“, wenn die B 28 wirklich diesen Verlauf nehmen sollte.