Am Vorabend des Wettkampfs, des Eierlesens, ist Party angesagt.
Eierleserdisco hieß die Veranstaltung früher, die nun unter dem neuen Namen „Mallorcaparty“ um 20 Uhr in der Sülchgauhalle beginnt.
Wettkampf zwischen Eierleser und Läufer: 96 rohe Eier werden in einem Abstand von jeweils 85 cm ausgelegt und vom Eierleser in den Weidenkorb des Fängers geworfen. Der Läufer muss 6,3 km laufen, die Strecke, die auch der Eierleser zurücklegt. Der Schnellste gewinnt. So einfach stellen sich die Regeln dar!
2024 treten die Jahrgänger Jahrgang 2004/2005 gegeneinander an. Auf dem Sportgelände neben der Sülchgauhalle.
Beim Eierlesen handelt es sich um einen Wettkampf zwischen zwei Jahrgängen. Es werden Eierleser und Fänger aus dem älteren und der Läufer aus dem jüngeren Jahrgang gewählt. Am Ostermontag ziehen die stellvertretend ausgewählten Wettkämpfer im Kreise ihrer Jahrgänger und Jahrgängerinnen, mit Musik zum Wettkampfplatz. Dort sind bereits alle Vorbereitungen getroffen. Der jüngere Jahrgang, gekennzeichnet durch ein grünes und der ältere Jahrgang, gekennzeichnet durch ein rotes Schulterband, stehen sich für die Dauer des Wettkampfes als konkurrierende Parteien gegenüber.
Vor dem Start überprüfen Eierleser, Fänger und Läufer, ob die 96 rohen Eier in der richtigen Entfernung von 85 cm ausgelegt sind. Mit dem Startschuss begeben sie sich dann an ihre unterschiedlichen Laufaufgaben. In Kiebingen erlauben es die Spielregeln dem Eierleser, dass er in fünf Läufen jeweils zwei Eier gleichzeitig aufheben darf, dann muss er jedoch jedes Ei einzeln aufnehmen. Der Fänger steht zwölf Meter vom ersten Ei der Reihe entfernt in einem viermal vier Meter großen gekennzeichneten Quadrat. Innerhalb dieses Aktionsraumes versucht er, die ihm vom Eierleser zugeworfenen Eier in einem mit Spreu gefülltem Korb zu fangen. Tritt der Fänger mit beiden Füßen aus dem Quadrat, wird der Wurf als Fehlwurf gezählt.
Dem Kiebinger Eierleser sind 12 Fehlwürfe erlaubt. Während also auf dem Wettkampfplatz so manches Ei nicht ganz unabsichtlich in dem Korb landet, begibt sich der Läufer nach Rottenburg, um ein Päckchen abzuholen. Damit dem ordnungsgemäßen Ablauf des Wettstreites nichts im Wege steht, wird der Läufer durch einen mitfahrenden Radfahrer kontrolliert. Die Entfernung belief sich 2012 auf 6,3 km.
Wenn aber der zurückeilende Läufer vom Kiebinger Spielgeschehen aus zu sehen ist, dann erst kommt der Wettkampf in seine spannendste Phase. Eierleser und Läufer geben ihr Letztes, um den Sieg für ihre Partei zu erringen. Und wie es bei Wettspielen nun einmal so üblich ist, gebührt mal dem Eierleser, mal dem Läufer die Siegestrophäe, eine geschmückte Tanne.